„Den Handballsport noch attraktiver machen“

Im Doppel-Interview sprechen Clemens Winkler, Geschäftsführer Benz Sport, sowie Florian Bovie, Head of Partnership Development, über die kürzlich bekanntgegebene Partnerschaft mit der EHF – und über Innovationen im Handball.

Für diejenigen, die Benz Sport noch nicht kennen: Bitte stellen Sie das Unternehmen in Kürze vor.
Winkler: Benz Sport steht für die Gotthilf Benz Turngerätefabrik GmbH + Co. KG, ein inhabergeführtes Familienunternehmen, das bereits seit über 100 Jahren hochwertige Sportgeräte produziert und heute mit über 150 Mitarbeitern zu den größten Turn- und Sporthallenausstattern Deutschlands gehört. Unser Sortiment reicht dabei von der klassischen Turnbank bis hin zu digitalen, interaktiven 3D-Touch-Projektorsystemen.

Welche Leistungen bieten Sie an – und für wen?
Winkler:
Unsere Kunden sind in erster Linie die öffentliche Hand und Sportvereine. Aber auch Privatkunden beziehen Sportgeräte und -ausrüstung von uns. Unser Sortiment umfasst inzwischen mehr als 10.000 verschiedene Produkte. Wir sind der einzige Fachbetrieb in Deutschland, der das komplette Einbaugeräteprogramm einer Sporthalle in Eigenfertigung selbst herstellt. Darüber hinaus bieten wir ein ausgewähltes Handelswarensortiment an, sodass jeder Kunde das passende Equipment rund um das Thema Sportgeräte bei uns finden kann.

Wodurch zeichnen sich Produkte von Benz Sport aus?
Bovie:
Unser Slogan lautet „Qualität ist unsere Disziplin“. Deshalb fertigen wir die elementaren Sportgeräte selbst in schwäbischer Wertarbeit an unserem Standort in Winnenden. Neben dem qualitativen Anspruch, der sich durch eine hohe Langlebigkeit und Robustheit unserer Produkte auszeichnet, ist auch der Innovationsgedanke ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Dadurch erweitern wir die Nutzungsmöglichkeiten unserer Sportgeräte und verbessern deren Anwendungsfreundlichkeit.

Was waren zuletzt Meilensteine in der Unternehmensentwicklung?
Winkler:
Ein wichtiger Meilenstein war die erfolgreiche Unternehmensnachfolge von der dritten auf die vierte Generation innerhalb der Familie Benz. Aus unternehmerischer Sicht steht derzeit die Digitalisierung in den Unternehmensbereichen Logistik und Montage an.

„So konnten wir die EHF sofort von der Qualität unserer Handballtore überzeugen.“

Ein wichtiges Ereignis wurde Ende Mai kommuniziert: Die Europäische Handballföderation (EHF) hat bekanntgegeben, dass Benz Sport offizieller Torpartner des Verbands wird. Wie kam es zu dieser Kooperation?
Bovie:
Vor Beginn der Kooperation gab es eine Anfrage der EHF, ob wir mit unseren Handballtoren die EURO 2024 ausstatten könnten. Wir haben die EHF zu uns nach Winnenden eingeladen, um ihr den gesamten Fertigungsprozess für unsere Handballtore zu zeigen. So konnten wir die EHF sofort von der Qualität unserer Handballtore überzeugen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Leistungsfähigkeit unserer Logistik. Wir statten seit vielen Jahren wichtige Großveranstaltungen in anderen Sportarten, wie z.B. Leichtathletik, erfolgreich mit unseren Geräten aus. Das hat die EHF bestärkt, dass wir der richtige Partner sind. Im Zuge der Gruppenauslosung für die EURO 2024 in Deutschland wurde dann die Partnerschaft der Öffentlichkeit vorgestellt.

Was bedeutet Ihnen die Vereinbarung mit der EHF?
Bovie:
Die Vereinbarung mit der EHF bedeutet uns als mittelständisches Unternehmen sehr viel. Wir sind stolz darauf, dass wir bei einem solch großen Event wie der EURO 2024 sowie den weiteren internationalen Events der EHF derart prominent vertreten sein dürfen. Man merkt bereits jetzt in unserem Hause, mit wie viel Engagement und Ehrgeiz die Partnerschaft gelebt wird, um perfekte Handballtore auf die Platte zu bringen.

Ist es die erste Partnerschaft dieser Art für Ihr Unternehmen?
Winkler:
Nein, wir sind schon seit vielen Jahren Partner von mehreren regionalen und nationalen Sportfachverbänden in Deutschland und pflegen hier auch sehr enge Beziehungen. Mit der EHF gehen wir jedoch erstmals eine Partnerschaft auf internationaler Ebene ein und deshalb ist diese für uns auch von besonderer Bedeutung.

Was können Sie uns zu den Bestandteilen der Zusammenarbeit verraten? Wie bringt sich Benz Sport genau ein?
Bovie:
Wir möchten mit der EHF zusammen den Handballsport entwickeln und fördern. Hierzu werden in Zukunft gemeinsame Workshops stattfinden, um Handballtore technisch weiterzuentwickeln.
Winkler: Ziel ist es, den Handballsport noch attraktiver und erlebnisreicher für die Zuschauer zu machen.

Bei welchen Wettbewerben setzt die EHF nun auf Geräte aus Ihrem Hause? Und auf welche genau?
Bovie:
Bei allen europäischen Wettbewerben auf Nationalmannschaftsebene werden in den nächsten vier Jahren unsere Tore der Serie BLACKLINE eingesetzt, die bereits bei einigen Vereinen in der HBL im Einsatz sind. Mit diesen Toren haben wir auch schon die IHF-Frauen-WM in Spanien 2021 ausgerüstet. Neben den EHF-Turnieren der Frauen und Herren werden zukünftig auch alle YAC-Events der EHF mit unseren Handballtoren ausgestattet.

Bei der Bekanntgabe der Kooperation hieß es, Innovation sei ein „Schlüsselelement“ der Vereinbarung. Welche neuen Ideen und Konzepte verfolgen Sie beziehungsweise möchten Sie umsetzen?
Winkler:
Als Ausrichter eines Turniers stellt sich immer wieder die Frage: Wie kann man eine Sportart medial noch besser gestalten, um die sogenannte Experience bei den Zuschauern zu steigern? In der Praxis scheitert man oftmals, wenn es dann um konkrete Ideen geht. Dank unserer eigenen Konstruktions- und Designabteilung haben wir Fachleute in unserem Hause, die innovativ, aber auch experimentell denken. Hier werden wir in den nächsten Jahren zusammen mit der EHF sicherlich die eine oder andere Neuerung auf den Weg bringen, die dazu beiträgt, den Handballsport noch attraktiver zu machen. (Stadionwelt, 07.09.2023)

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